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de:bug
Koenig Johannes kehrt mit einer tapferen 8-Track LP zurück.
8 Stücke, die allesamt aus einer anderen Welt zu kommen scheinen.
Auf jeden Fall falle ich hier mehr oder weniger auf den Mund.
Dabei finde ich das großartig. Komisch fiepende Sounds,
dazu Knistergrooves und Edgar Wallace Bässe. Und wo Kinski
schon mal da ist, kann auch gleich der Wind losgehen. Dann tauchen
plötzlich Akkorde auf, die sich fast Dub nennen könnten,
aber doch eher aus Maschinen stammen dürften, die schon Fad
Gadget cool fand. Später dann eine Gitarre, die zum betrunkenen
Stolperholperminibrett improvisiert. Plötzlich wieder Momente
voll unangetasteter Schönheit. Ungehörte Musik. Schlicht
großartig.
(thaddi *****)
Westzeit
Wohl temperiert und ordentlich geschnitten, das zweite König
Johannes-Album, und obwohl in Berlin ansässig, mit einer
rheinländischen Leichtigkeit versehen, die zwischen Traum,
Kompakt und KaraokeKalk zurückhaltend beept, Minimaltechno
mag und den NachmittagsHasch schätzt. Was an einigen Stellen
wie gefährliche PresetOszillationen daherkommt, ohne Trance
erzeugen zu wollen, läßt sich heute bei Richard H.Kirks
Sandoz ungeniert nachschlagen, und auch aufs Arrangement bezogen
macht dieser Bogen Sinn, denn Johannes hat sich Zeit genommen,
kleine Melodien entworfen, deren Verlauf eine Didaktik vermuten
lassen, und aber auch die Delays berechnet, und somit alles
Fehlerhafte auf Dauer von der Oberfläche entfernt...
(Tim Tetzner/5 Punkte)
aufabwegen
Das luxuriöse an Digital Kranky ist ja, man weiß
nie, wie die nächste Platte soundmäßig ausfallen
wird. Kaum schrummelt man sich durch blutende Noise-Exzesse
und panisch elektroide Tracks, da frohlockt König Johannes
mit acht Stücken, einer heißen Tasse Kaffee, einer
guten Zigarette und einem knisternden Lagerfeuer und, sei es
gesagt: Instrumentensamples und Westerngitarre brennen gut.
Hier bilden zupfende Saiten und geschnittene Trompeten die Grundessenz
von sacht pluckernden, aber selten vordergründigen, digitalen
Elementen. Was will man mehr nach 12 Stunden Gäule fangen?
Trotz des Galopps treten einige Tracks eher im Ambientgewand
auf und lassen der Akustikgitarre viel Raum. Hätte man
in Chicago wahrscheinlich nicht viel anders gemacht. Interessant,
daß dies bei Digital Kranky auftaucht. A4 wuselt da schon
etwas orgeliger und summt mit dem Blues um die Wette. Sehr fein,
was aus einem Konglomerat von Anrissen und knappen Riffs enstehen
kann! Die B-Seite fängt einen gleich mit typischen Drumpatterns,
welche sich wohl Engländer und Berliner im Speziellen im
Augenblick sehr gerne zuwerfen. Slow Motion Attitüde mit
einem Hang zur Klangsäge. B2 ist dann wohl die Singleauskopplung
im Sinne von Hit. Wackeres Orgelfletschen und elementares Wippen.
Am Ende der Seite schnappt dann zweimal die Flächenfalle
zu und König Johannes endet im Rauschen. Bisschen schlappes
Auslaufen für eine sonst packende Zeltplatzdüse. (aufabwegen)
artefakt
Alles fängt beim Cover an. Acht Fenster des Radisson-Hotel
Berlin (R.I.P.) sind darauf abgebildet - mattbraune Augen, in
denen sich die Balkone des Gebäudes auf der anderen Straßenseite
spiegeln. Jedem Fenster hat Koenigjohannes einen der acht namenlosen
Tracks zugeordnet, eine kleine, aber feine konzeptuelle Idee,
denn 8 ist genauso aus einem Guß wie das architektonische
Dekor. Elektroakustische Klänge, Synthieflächen und
Gitarre werden von dezent eingesetzten perkussiven Elementen
in Flow und Trackformat versetzt, geheimnisvoll dunkle Atmosphären
entstehen, Melodien schälen sich heraus und vieles passiert
sehr langsam und ohne viel Aufhebens. Woran mich 8
erinnert: Senking, Bohren und der Club of Gore und die erste
to rococo rot-LP - ungewöhnliche Referenzen für ein
digitalkranky-Release. So viel Harmonie war nie (ask Eric Freeman).
Obwohl die Tracks von 8 unterschiedliche Stimmungen
abbilden und manches schon als Pop durchgeht, bleibt
der Gesamteindruck geschlossen und dicht. Johannes ist ein guter
Koenig, seine akustischen Untertanen schätzen an ihm vor
allem den Sinn für Gerechtigkeit - kein Ton zu laut, kein
Track zu dominant, jedes Bauteil ist gelungen in den Gesamtzusammenhang
integriert. Auf 8 regiert eine alles verbindende
musikalische Idee, und wenn man sich erst mal auf die etwas
eigenwillig tickende innere Uhr des Kings eingestellt
hat, kann es noch stundenlang so weitergehen.
(Hendrik Kröz)
Vital Weekly
Koenigjohannes is probably the band of Johannes Koenig, a Berlin
based artist who studied serious composition, but moved to electronic
work in the mid nineties. Previously a CD was released on Tete
A Tete, and now this new LP of which the eight untitled pieces
are inspired by the eight windows of a building, which one can
find on the cover. Koenigjohannes
is clearly inspired by the best Berlin has to offer in techno
areas
(Pole for instance), but his minimal, techno inspired tracks
carry enough of a trademark of his own. He adds his own little
strange elements to the music, samples which are not really
common, and, although he operates in a minimalist context, it´s
not the sort of minimalism for DJs sake, but listenable minimalism
with small changes per track, that makes this into a record
that may be better off on the hometurntable then on the club
technics. An entertaining record that crosses over from techno
to the more abstract music.
(Frans de Waard)
boomkat
Now we´re in for a treat, the new mini-lp from Digital
Kranky comes courtesy of Johannes Koenig, 8 tracks of lush,
soundscape-esque and at times experimental music. The tracks
range from minimal rhythm orientated tracks to washy warm analog
soundscapes, all of the finest kind. There are 8 tracks to choose
from, and they are all damn good,
childlike noises and melody´s which leads you away from
the obvious, when the beat comes in its a funky little mother,
the rhythm the noises were creating switch around with the beat
and the composition makes complete sense. Outstanding. Surprise
of the week!!
drone records
Der neue shooting star des Berliner Digital Kranky Labels, minimale und doch aufregend ungewöhnliche minimal / intelligent "techno"-Kompositionen, für Kopf und
Physis gleichermassen stimulierend...
normal mail order
8 klasse Tracks, die neben Elektronik auch auf Gitarren zurückgreifen. Teilweise dubbige Bässe, alles sehr leicht, swingt den Nachmittagskaffee auf der Couch und es
schleicht sich Entspannung in den Körper. Es fiept manchmal ein wenig und die Knistergrooves schleichen so durch die Lande. TIP.
sonomu
Koenigjohannes is apparently the mirror-image pseudonym of one Johannes Koenig, a Berlin-based electronica artist. On this forty-minute, limited-edition release,
something as mundane as a double row of eight windows on the face of a rather generic-looking skyscraper has inspired an equal number of very varied and richly
imaginative minimal techno tracks. Each of these untitled pieces features the repetitive rhythms which have become something of a Berlin speciality, but
Koenigjohannes displays a highly-evolved sense of imagination by integrating "self-made" melodic samples as a kind of warm, human juxtaposition to the
machine-made beat patterns. The music percolates along very pleasantly but the small changes and alterations made soon come to the foreground and grab the
listener's attention. It is almost as if Koenigjohannes has abstracted the idea of the surely very varied lives being pursued behind those cookie-cutter windows - the
human element in the monotonous facelessness of the city. This is what puts _8_ a few notches above the usual minimalist techno - a deft hand and nimble mind which
results in highly entertaining music. (Stephen Fruitman)
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