koenigjohannes - veröffentlichung LP 8

 

 

LP 8
 
  digital kranky (Berlin) April 2002 [Auflage: 500]
reviews  
 
de:bug

Koenig Johannes kehrt mit einer tapferen 8-Track LP zurück. 8 Stücke, die allesamt aus einer anderen Welt zu kommen scheinen. Auf jeden Fall falle ich hier mehr oder weniger auf den Mund. Dabei finde ich das großartig. Komisch fiepende Sounds, dazu Knistergrooves und Edgar Wallace Bässe. Und wo Kinski schon mal da ist, kann auch gleich der Wind losgehen. Dann tauchen plötzlich Akkorde auf, die sich fast Dub nennen könnten, aber doch eher aus Maschinen stammen dürften, die schon Fad Gadget cool fand. Später dann eine Gitarre, die zum betrunkenen Stolperholperminibrett improvisiert. Plötzlich wieder Momente voll unangetasteter Schönheit. Ungehörte Musik. Schlicht großartig. (thaddi *****)


Westzeit

Wohl temperiert und ordentlich geschnitten, das zweite König Johannes-Album, und obwohl in Berlin ansässig, mit einer rheinländischen Leichtigkeit versehen, die zwischen Traum, Kompakt und KaraokeKalk zurückhaltend beept, Minimaltechno mag und den NachmittagsHasch schätzt. Was an einigen Stellen wie gefährliche PresetOszillationen daherkommt, ohne Trance erzeugen zu wollen, läßt sich heute bei Richard H.Kirks Sandoz ungeniert nachschlagen, und auch aufs Arrangement bezogen macht dieser Bogen Sinn, denn Johannes hat sich Zeit genommen, kleine Melodien entworfen, deren Verlauf eine Didaktik vermuten lassen, und aber auch die Delays berechnet, und somit alles Fehlerhafte auf Dauer von der Oberfläche entfernt... (Tim Tetzner/5 Punkte)


aufabwegen

Das luxuriöse an Digital Kranky ist ja, man weiß nie, wie die nächste Platte soundmäßig ausfallen wird. Kaum schrummelt man sich durch blutende Noise-Exzesse und panisch elektroide Tracks, da frohlockt König Johannes mit acht Stücken, einer heißen Tasse Kaffee, einer guten Zigarette und einem knisternden Lagerfeuer und, sei es gesagt: Instrumentensamples und Westerngitarre brennen gut. Hier bilden zupfende Saiten und geschnittene Trompeten die Grundessenz von sacht pluckernden, aber selten vordergründigen, digitalen Elementen. Was will man mehr nach 12 Stunden Gäule fangen? Trotz des Galopps treten einige Tracks eher im Ambientgewand auf und lassen der Akustikgitarre viel Raum. Hätte man in Chicago wahrscheinlich nicht viel anders gemacht. Interessant, daß dies bei Digital Kranky auftaucht. A4 wuselt da schon etwas orgeliger und summt mit dem Blues um die Wette. Sehr fein, was aus einem Konglomerat von Anrissen und knappen Riffs enstehen kann! Die B-Seite fängt einen gleich mit typischen Drumpatterns, welche sich wohl Engländer und Berliner im Speziellen im Augenblick sehr gerne zuwerfen. Slow Motion Attitüde mit einem Hang zur Klangsäge. B2 ist dann wohl die Singleauskopplung im Sinne von Hit. Wackeres Orgelfletschen und elementares Wippen. Am Ende der Seite schnappt dann zweimal die Flächenfalle zu und König Johannes endet im Rauschen. Bisschen schlappes Auslaufen für eine sonst packende Zeltplatzdüse. (aufabwegen)



artefakt

Alles fängt beim Cover an. Acht Fenster des Radisson-Hotel Berlin (R.I.P.) sind darauf abgebildet - mattbraune Augen, in denen sich die Balkone des Gebäudes auf der anderen Straßenseite spiegeln. Jedem Fenster hat Koenigjohannes einen der acht namenlosen Tracks zugeordnet, eine kleine, aber feine konzeptuelle Idee, denn “8” ist genauso aus einem Guß wie das architektonische Dekor. Elektroakustische Klänge, Synthieflächen und Gitarre werden von dezent eingesetzten perkussiven Elementen in Flow und Trackformat versetzt, geheimnisvoll dunkle Atmosphären entstehen, Melodien schälen sich heraus und vieles passiert sehr langsam und ohne viel Aufhebens. Woran mich “8” erinnert: Senking, Bohren und der Club of Gore und die erste to rococo rot-LP - ungewöhnliche Referenzen für ein digitalkranky-Release. So viel Harmonie war nie (ask Eric Freeman). Obwohl die Tracks von “8” unterschiedliche Stimmungen abbilden und manches schon als “Pop” durchgeht, bleibt der Gesamteindruck geschlossen und dicht. Johannes ist ein guter Koenig, seine akustischen Untertanen schätzen an ihm vor allem den Sinn für Gerechtigkeit - kein Ton zu laut, kein Track zu dominant, jedes Bauteil ist gelungen in den Gesamtzusammenhang integriert. Auf “8” regiert eine alles verbindende musikalische Idee, und wenn man sich erst mal auf die etwas eigenwillig tickende innere Uhr des “Kings” eingestellt hat, kann es noch stundenlang so weitergehen. (Hendrik Kröz)


Vital Weekly

Koenigjohannes is probably the band of Johannes Koenig, a Berlin based artist who studied serious composition, but moved to electronic work in the mid nineties. Previously a CD was released on Tete A Tete, and now this new LP of which the eight untitled pieces are inspired by the eight windows of a building, which one can find on the cover. Koenigjohannes is clearly inspired by the best Berlin has to offer in techno areas (Pole for instance), but his minimal, techno inspired tracks carry enough of a trademark of his own. He adds his own little strange elements to the music, samples which are not really common, and, although he operates in a minimalist context, it´s not the sort of minimalism for DJs sake, but listenable minimalism with small changes per track, that makes this into a record that may be better off on the hometurntable then on the club technics. An entertaining record that crosses over from techno to the more abstract music. (Frans de Waard)


boomkat

Now we´re in for a treat, the new mini-lp from Digital Kranky comes courtesy of Johannes Koenig, 8 tracks of lush, soundscape-esque and at times experimental music. The tracks range from minimal rhythm orientated tracks to washy warm analog soundscapes, all of the finest kind. There are 8 tracks to choose from, and they are all damn good, childlike noises and melody´s which leads you away from the obvious, when the beat comes in its a funky little mother, the rhythm the noises were creating switch around with the beat and the composition makes complete sense. Outstanding. Surprise of the week!!


drone records

Der neue shooting star des Berliner Digital Kranky Labels, minimale und doch aufregend ungewöhnliche minimal / intelligent "techno"-Kompositionen, für Kopf und Physis gleichermassen stimulierend...


normal mail order

8 klasse Tracks, die neben Elektronik auch auf Gitarren zurückgreifen. Teilweise dubbige Bässe, alles sehr leicht, swingt den Nachmittagskaffee auf der Couch und es schleicht sich Entspannung in den Körper. Es fiept manchmal ein wenig und die Knistergrooves schleichen so durch die Lande. TIP.


sonomu

Koenigjohannes is apparently the mirror-image pseudonym of one Johannes Koenig, a Berlin-based electronica artist. On this forty-minute, limited-edition release, something as mundane as a double row of eight windows on the face of a rather generic-looking skyscraper has inspired an equal number of very varied and richly imaginative minimal techno tracks. Each of these untitled pieces features the repetitive rhythms which have become something of a Berlin speciality, but Koenigjohannes displays a highly-evolved sense of imagination by integrating "self-made" melodic samples as a kind of warm, human juxtaposition to the machine-made beat patterns. The music percolates along very pleasantly but the small changes and alterations made soon come to the foreground and grab the listener's attention. It is almost as if Koenigjohannes has abstracted the idea of the surely very varied lives being pursued behind those cookie-cutter windows - the human element in the monotonous facelessness of the city. This is what puts _8_ a few notches above the usual minimalist techno - a deft hand and nimble mind which results in highly entertaining music. (Stephen Fruitman)